Kundenservice zum Davonlaufen

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem wir letztes Jahr sechs Esszimmer-Stühle für fast 3.000 Euro bei Ihnen gekauft und größtenteils auch noch sofort bezahlt haben, deren Bezug schon bei der Lieferung so faltig war, dass sie umgehend wieder abgeholt, an den Hersteller zu einer Nachbearbeitung gesendet wurden und wir entgegen ihrer Ansage nicht sechs, sondern nach mehreren Mahnungen dann mehr als 10 Wochen auf die Rücklieferung warten mussten, bekamen wir, als Entschädigung einen 100 € Gutschein. Für den ganzen Ärger den wir bis dahin hatten, nicht viel, aber immerhin. Dachten wir zumindest… Aber da wußten wir ja auch noch nicht, wie sich die Einlösung des Gutscheins gestalten würde:
Zunächst fuhren wir in ihre Mannheimer Filiale (Entfernung 35 km einfach), um Klappstühle zu kaufen. Die gab es dort nicht. Alternativ vielleicht eine Lampe? Lampen gibt es dort nicht. Gut dann eben irgendwas dekoratives? Sorry, haben wir auch nicht. Dafür müsste man schon nach Weiterstadt, die könnten das alles eventuell haben… (wären ja auch nur weitere etwa
60 km einfach). Wie schön wenn man dann beim rausgehen ließt: „Zuhause ist, wo du bist wie du bist“ - wir haben für jeden Geschmack die perfekte Einrichtungslösung. Tja, fragt sich nur wo?

Dennoch, aufgeben und das Geld Segmüller schenken ist nicht! Dann nutzen wir eben den Online-Shop. Aber auch da haben wir die Rechnung offensichtlich ohne den kundenfreundlichen Herr Segmüller gemacht, denn jetzt wird‘s ganz skurril:
Nachdem wir endlich was gefunden hatten und den Gutschein bei der Bezahlung geltend machen wollten… - geht nicht!? Die Nachfrage beim „Kundenservice“ ergab, man könne den Gutschein nur im Geschäft verrechnen lassen. Okay, dann lassen wir die Bestellung eben in die Filiale schicken und holen sie dort ab. Ha! Geht nicht!? Alternativ könne man ja aber beim Online-Shop bestellen, bezahlen und danach die Rechnung mit dem Gutschein einreichen, um den Betrag dann wieder erstattet zu bekommen!? Na da scheint jemand bezüglich seines Online-Shops und insbesondere in Sachen Kundenfreundlichkeit aber ganz innovativ zu sein!

Wen juckt‘s da schon, das andere Möbelhäuser bereits jahrelang die einfachsten, breit gefächerten und vor allen Dingen kundenfreundlichen Bestellprogramme, ja sogar Bestellung per Telefon oder die Zahlung per Rechnung anbieten, während Segmüller zwar selbst im Glashaus sitzend offensichtlich mehr damit beschäftigt ist gegen irgendwelche Rabatte anderer Häuser zu schießen, als sich lieber mal um seine eignen Defizite zu kümmern. Denn man mag es kaum glauben, aber das Ganze ist sogar noch steigerungsfähig.
Um den Gutschein und somit auch jegliche weitere Geschäftsbeziehung zu diesem Möbelhaus endlich abschließen zu können, beschließen wir: wir bestellen, bezahlen, reichen ein und gut ist. Aber wieder einmal: weit gefehlt! Bezahlen im Online-Shop trotz angebotenem Paypal? Geht nicht! Per angebotener Kreditkarte? Geht auch nicht! Also wieder den „Kundenservice“ angerufen, die zwar wissen, dass es diesbezüglich schon öfter Probleme gab, aber nicht, wie man die lösen könnte? Man solle doch vielleicht einmal alle Browser-Verläufe löschen, das hätte manchmal schon geholfen. Außerdem würde man das an die entsprechenden Abteilung weiterleiten, die sich dann bei uns melden würde. Ach ja, eine telefonische Bestellung gehe natürlich auch, dabei könne man den Gutschein (trotz Segmüller Kundenkarte) allerdings dennoch nicht verrechnen, werde dafür aber, in Ermangelung aller anderen Zahlarten, die telefonisch auch nicht gehen, um Vorkasse gebeten. Willkommen im 21. Jahrhundert!
Dankend abgelehnt warten wir eben die Antwort des „Kundenservice“ ab… Und siehe da, erst kommt die automatisierte 08-15 Antwort und dann irgendwann, der Bezahlvorgang (der uns zwar sowohl von Paypal, als auch alternativ über Kreditkarte, bei Eingabe immer bestätigt wurde und erst mit dem letzten bestätigenden Klick abbrach) wäre nicht zum Abschluss gekommen, da die Zahlung nicht bestätigt worden wäre. Sollte man dennoch bestellen wollen, könne man ja aber Vorkasse wählen, denn dabei gäbe es diese Probleme nicht!
Sorry, wär das Ganze nicht so dermaßen stümperhaft und kundenunfreundlich, könnte man fast schon wieder darüber lachen. So allerdings fragt man sich da zum Einen tatsächlich wie ihre Firma den Slogan „Wir leben Einrichten“ eigentlich definiert? Und zum Anderen, ob ihr Möbelhaus, dank ihres augenscheinlich unschlagbar kundenorientierten Geschäftsmodells, insbesondere bezogen auf die immer wieder aufgezeigte Einbahnstraße der Vorkasse (die im Übrigen auch immer gerne von unseriösen Anbietern angeboten wird), bezüglich seiner Liquidität mittlerweile schon auf so dünnem Eis steht, dass sie sich bzw. die von Ihren Kunden bestellten Waren grundsätzlich nur noch über eine Vorkasse finanzieren können?

Mit freundlichen Grüßen