Unverschämt - Inkassobüro nach 'Zahlungserinnerung'

Ich habe bei Orsay Waren im Wert von 300 Euro bestellt. Davon habe ich den Großteil zurückgeschickt, was den ausstehenden Betrag auf ca. 70 Euro verringerte. Ich erhielt eine Zahlungserinnerung für einen ausstehenden Betrag von 300 Euro. Da ich annahm, das Unternehmen würde mich kontaktieren sobald meine Retoure eingegangen wäre und mir daraufhin eine Bestätigung sowie eine Auskunft über den ausstehenden Betrag erteilen würde, ignorierte ich die Zahlungserinnerung.

Einen Monat später erhielt ich ein Schreiben vom Inkasso Büro mit der Aufforderung die 70 Euro plus 100 Euro Gebühren umgehend zu überweisen.

Ich finde es eine Unverschämtheit von Orsay, nach einer Zahlungserinnerung sofort das Inkassobüro einzuschalten. Zudem ist es frech und kundenunfreundlich weder eine Retourenbestätigung zu schicken noch Auskunft über den ausstehenden Betrag zu erteilen.

Kein anderer Onlineshop den ich kenne oder bei dem ich bestellt habe handelt so. Denn es ist kundenunfreundlich, unkulant und absolut unnötig.

Orsay ist ein großes Label und geschäftserfahren. Nach der allgemein gültigen Interpretation der Rechtslage benötigt ein geschäftserfahrener Gläubiger für sein
Mahnwesen keine anderen Dienstleister.

Die Beauftragung eines Inkassobüros ist unnötig und die Kosten dafür sollte Orsay selbst tragen. Ein Inkassobüro ist kein Organ der Rechtspflege. Es hat keine Befugnisse die der Gläubiger nicht selber hätte. Durch Einschaltung entsteht dem Händler also kein Vorteil oder Mehrwert, es entstehen lediglich Kosten. Der Händler ist jedoch verpflichtet den Schaden für den Kunden so gering wie möglich zu halten (§ 254 BGB).

Andere gängige Onlineversandhandel wie zum Beispiel H&M, Otto, About you, Bonprix, Esprit, Zalando etc. schaffen es auch Mahnungen selbst zu senden und angemessene Mahngebühren (ca. 1-3 Euro) einzufordern.